Das Kiefergelenk ermöglicht uns viele Kieferbewegungen, die wir zum Beispiel zur Nahrungsaufnahme benötigen: Öffnen und Schließen des Mundes, Beißen, Schlucken und Kauen. Aber auch das Sprechen und die Mundatmung wären ohne einen beweglichen Unterkiefer nicht möglich.
Luft holen kann man durch die Nase, aber auch durch den Mund. Von einer häufigen Mundatmung ist allerdings abzuraten, da sich so das Risiko für Erkrankungen der oberen Atemwege, Mundgeruch oder sogar Zahnerkrankungen wie Karies erhöht.
Bei kleinen Kindern ist eine ständige Mundatmung sogar besonders schädlich: Die Zunge liegt dabei flach am Unterkiefer an, statt sich bei lockerer Stellung an die oberen Schneidezähne zu legen. Dies kann das Wachstum des Oberkiefers verlangsamen, in diesem Falle ist eine kieferorthopädische Behandlung nötig.
Im Normalfall drehen und gleiten die Gelenkköpfe innerhalb der Gelenkpfanne und sorgen so für die reibungslose Bewegung in alle Richtungen. Wird der Mund zu weit geöffnet, kann es vorkommen, dass die Gelenkköpfe aus der -pfanne heraustreten und eine weitere Bewegung blockieren. Die Folge ist eine Kieferstarre bzw. -sperre.
Das Kiefergelenk ist durch die häufige Beanspruchung, die teilweise hohen Kaukräfte und seine Komplexität sehr anfällig für Störungen und Beschwerden: Bei etwa 5 bis 10 Prozent der deutschen Bevölkerung besteht eine Funktionsstörung des Kauorgans, eine so genannte craniomandibuläre Dysfunktion. Sie kann mit vielen Symptomen einhergehen.
Mehr Informationen zur craniomandibulären Dysfunktion (CMD).