Wir behandeln die Parodontitis nach einem strukturierten, systematischen Konzept. Ziel ist es nicht nur, die Entzündung zu stoppen, sondern die Lockerung des Zahnes soweit wie möglich rückgängig zu machen. Je nach Ausprägung der Erkrankung stehen uns folgende Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:
Sind bereits Ihre Eltern an einer Parodontitis erkrankt, kann ein Gentest Aufschluss darüber geben, ob Ihr Erkrankungsrisiko erhöht ist. Dazu wird ein Abstrich Ihrer Mundhöhle genommen und die Probe im Labor ausgewertet. Ist bei Ihnen wahrscheinlich, dass Sie eine Parodontitis entwickeln werden, sollten Sie eine besonders gründliche Mundhygiene betreiben. In unserer Praxis unterstützen wir Sie mit angepassten professionellen Zahnreinigungen.
Um gute Bedingungen für die Heilung zu schaffen, werden während der ersten Termine zunächst alle bakteriellen Beläge in den Zahnzwischenräumen und oberhalb des Zahnfleischrands entfernt. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Zahnpflege auf die Erkrankung anpassen können. Ihre Mithilfe ist sehr wichtig, denn die Erkrankung können wir nur gemeinsam aufhalten.
Durch die Zahnreinigungen und die veränderte Mundhygiene verringert sich die Entzündung in der Regel bereits etwas. Die Bakterienanzahl in Ihrem Mundraum nimmt erheblich ab.
Bei einer Parodontitis löst sich das Zahnfleisch von der Zahnwurzel ab und es entsteht ein Spalt – eine so genannte Zahnfleischtasche. Dort setzt sich ein bakterieller Biofilm fest. Wir entfernen ihn mit Ultraschall schonend von der empfindlichen Wurzeloberfläche. Anschließend werden die Zahnfleischtaschen mit desinfizierenden Lösungen gespült. Ergänzend können wir eine photoaktivierte Oraldesinfektion durchführen.
Die photoaktivierte Oraldesinfektion ist eine gute Ergänzung zur Reinigung der Zahnfleischtaschen mit Ultraschall. Dabei wird Laserlicht in Kombination mit einem speziellen Farbstoff zur Entfernung von Bakterien eingesetzt. Mehr zur photoaktivierten Oraldesinfektion
Bei einer sehr starken Entzündung ist oft ein Abstrich sinnvoll. Dabei wird mit kleinen Papierspitzen eine Probe aus den Zahnfleischtaschen entnommen und im Labor auf besonders gefährliche Keime untersucht. Bei einem positiven Befund ist eine unterstützende Antibiotikatherapie empfehlenswert.
In einigen Fällen ist die Parodontitis zu weit fortgeschritten, sodass eine offene Parodontitistherapie notwendig wird. Das Zahnfleisch wird geöffnet, damit wir die entzündeten Bereiche und die Wurzeloberflächen sehen können. Die Beläge sowie entzündetes Gewebe werden entfernt und die Wurzeln geglättet. Anschließend wird die Wunde am Zahnfleisch mit feinen Nähten geschlossen.
Das Ziel der Parodontaltherapie ist es, Ihre Zähne langfristig zu erhalten. Dafür können wir heute wesentlich mehr als noch vor einigen Jahren tun, selbst wenn die Parodontitis den Kieferknochen bereits stark angegriffen hat:
Bei der gesteuerten Knochenregeneration (GBR) bauen wir den Kieferknochen durch gut verträgliche Ersatzmaterialien wieder auf
Bei der gesteuerten Geweberegeneration (GTR) regen wir den Körper mittels Schmelzmatrix-Proteinen dazu an, neue Haltefasern zwischen Zahn und Zahnfleisch zu bilden.
Das freie Schleimhauttransplantat ist eine chirurgische Methode, um freiliegende Zahnwurzeln mit neuem Zahnfleisch zu überdecken. Das Zurückweichen des Zahnfleisches ist häufig Folge einer Parodontitis. Es kann aber auch durch zu festes Zähneputzen oder störende Lippen- und Wangenbändchen hervorgerufen werden.
Bei dem kleinen chirurgischen Eingriff wird aus der Gaumenpartie oder der Mundschleimhaut ein dünnes Stückchen Schleimhaut entnommen. Mit winzigen Nähten oder einem speziellen Gewebekleber wird es mit dem umliegenden Zahnfleisch verbunden. Innerhalb weniger Wochen heilt es ein. Die Zahnfleischkorrektur verbessert das Aussehen der Zähne und schützt sie vor Hitze- und Kältereizen.
Eine chirurgische Kronenverlängerung ist sinnvoll, wenn die natürliche Zahnkrone bis unter das Zahnfleisch zerstört ist. Eine künstliche Krone ist dann nicht ohne weiteres möglich, da sie Zahnfleisch und Kieferknochen reizen und zu Entzündungen führen könnte. Bei der chirurgischen Kronenverlängerung wird das Zahnfleisch abgelöst und in Richtung der Zahnwurzel versetzt. Falls notwendig wird zusätzlich Kieferknochen abgetragen.
Dieser kleine Eingriff ist darüber hinaus eine Möglichkeit, um zu kurz wirkende Zähne optisch zu verlängern.
Wenn ein Lippen- und Wangenbändchen zu großen Zug ausübt, kann das Zahnfleisch allein davon zurückweichen. In diesem Fall entfernen wir es in einem kleinen schmerzarmen Eingriff.
Damit das Behandlungsergebnis erhalten bleibt, zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Mundhygiene auf die Parodontitis anpassen können. Außerdem empfehlen wir Ihnen regelmäßige professionelle Zahnreinigungen, bei denen bakterielle Beläge von den Zahnoberflächen entfernt werden. Das bietet einen guten Schutz nicht nur für das Zahnfleisch, sondern auch für die Zähne. Lesen Sie hier mehr über Prophylaxe …